Als ob Nazis nicht genug wären – jetzt haben auch Homöopathen die Flüchtlinge entdeckt!

Zucker – als Lebensmittelspende weit besser geeignet als als Medizin! Quelle: von Donovan Govan. [GFDL oder CC-BY-SA-3.0], via Wikimedia Commons

Zucker – als Lebensmittelspende weit besser geeignet als als Medizin!
Quelle: Donovan Govan [GFDL oder CC-BY-SA-3.0], via Wikimedia Commons

Genauer gesagt: Die Homöopathen ohne Grenzen. Die haben jetzt (zusammen mit der Gruppe Homöopathie in Aktion) ein Projekt gestartet, das „Homöopathie für Flüchtlinge in Deutschland“ heißt, mit dem sie den vielen hier gestrandeten Flüchtlingen vielerorts eine „Behandlung“ anbieten wollen.

Die Absicht freilich ist lobenswert. Die medizinische Versorgung von Geflüchteten ist leider ein großes Problem derzeit – insbesondere weil natürlich just für diese Menschen Gesundheitsprobleme eher die Regel als die Ausnahme sind. Viele sind durch ihre Erlebnisse psychisch traumatisiert, aber auch die teilweise lebensgefährliche Flucht, die mangelhafte Versorgung unterwegs und auch hier – und nicht zuletzt oft auch die mangelnde medizinische Versorgung in ihren Herkunftsländern – haben dafür gesorgt, dass viele Geflüchtete eigentlich dringlichst medizinische Hilfe benötigen, die sie oft nicht bekommen. Initiativen, diesen Menschen zu helfen, sind zweifelsohne wünschenswert und bitter nötig.

Das Problem an den Homöopathen ohne Grenzen ist jedoch schon in ihrem Namen ersichtlich: Sie scheren sich reichlich wenig um irgendwelche Grenzen. Und die hat die Homöopathie: Sie wirkt nachgewiesenermaßen nicht über den Placeboeffekt hinaus, die „Medikamente“ haben schlicht keine Wirkung. Der Placeboeffekt kann vielfach eine Hilfe sein, aber in der Vergangenheit wurde im Dunstkreis der HOG auch schon damit geliebäugelt, auch Malaria, AIDS und Ebola in Afrika zu „behandeln“. Die Intention vieler Mitarbeiter dort mag absolut ehrenwert sein, nichtsdestotrotz sollte man bei allem, was die Homöopathen ohne Grenzen anpacken, bedenken, dass sie versuchen, für eine 200 Jahre alter Zucker-Religion zu missionieren – und das überwiegend bei Menschen, die sich an jeden Grashalm klammern, weil sie nie das Backup eines weitgehend funktionierenden Gesundheitssystem hatten wie all die Globuligläubigen, die hierzulande ihre Erkältungen damit „behandeln“.

Jedem Geflüchteten, der nach einer Behandlung der HOG eine Besserung erfahren hat, sei das gegönnt. Placeboeffekt olé, wir lieben Dich! Aber bevor man windigen Organisationen Geld spendet, die es für eine tolle Idee halten, überteuerten Zucker in die dritte Welt zu exportieren oder sonstwie damit zu experimentieren, wie lange man puren Alkohol als Medizin verkaufen kann, bevor jemand was merkt … hier ist der Link zur Spendenseite der Ärzte ohne Grenzen. Die haben wenigstens Ahnung und helfen tatsächlich medizinisch.

(via GWUP)

Quellen:

http://www.donotlink.com/framed?768028

http://blog.gwup.net/2014/11/24/ebola-mission-von-homoopathen-in-liberia-vorerst-gescheitert/

http://www.tagesanzeiger.ch/wissen/medizin-und-psychologie/Sie-missionieren-fuer-Homoeopathie/story/20829112?dossier_id=2161

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