Wie sich Ärzte beim Thema Impfen bestechen lassen
|Liebe impfkritische Eltern,
stellen Sie sich mal folgendes vor: Ein Arzt erhält Geld von Anwälten, die für ein paar Gerichtsfälle einen Nachweis über Nebenwirkungen von Impfungen haben wollen. Anschließend erstellt dieser Arzt eine Studie, die sehr zugunsten der These der Anwälte ausfällt. Zudem scheint er Patente für eine alternative Behandlung zu besitzen. Das freilich bleibt nicht unbemerkt – glücklicherweise! – und der Arzt bekommt letztlich ein Berufsverbot. Ist das nicht mal eine gute Nachricht? Natürlich, da werden Sie doch sicher zustimmen, oder?
Mal was anderes: Haben Sie auch gehört, dass Impfen Autismus verursachen kann?
Dann sollten Sie sich vielleicht noch mal genauer erkundigen, denn genau um diese Geschichte geht es. Andrew Wakefield, ein britischer Arzt, hat 1998 eine Studie publiziert, die einen Zusammenhang zwischen MMR-Impfungen und Autismus nahelegt. Die Medien liefen Amok, das Geschrei war groß – und etliche Eltern beschlossen fortan, ihre Kinder nicht mehr gegen Masern, Mumps und Röteln zu impfen. Dabei war es mit der Studie von Wakefield genau wie oben beschrieben: Er hat von Anwälten eine Menge Geld erhalten, die Eltern von autistischen Kindern vertreten haben und Pharmaunternehmen verklagen wollten. Ein Großteil der mitwirkenden Wissenschaftler distanzierte sich daraufhin von besagter Studie und bis heute steht zudem der Verdacht im Raum, dass Wakefield aktiv Daten gefälscht hat, um die Studie in die richtige Richtung zu lenken. The Lancet, die wissenschaftliche Zeitung, in der die Studie erschienen war, zog den Artikel zurück. Und ja, Wakefield hatte zudem medizinische Patente eingereicht, die ihm viel Geld bringen könnten, wenn die MMR-Impfung an Glaubwürdigkeit verliert.
Natürlich enthält die Geschichte einige Wenns und Vielleichts, aber so wie es aussieht, ist die Welt da einem Betrüger aufgesessen, dem die Fakten zu Impfungen und Autismus am Arsch vorbei gingen, so lange es ihm nur die eigene Kasse füllt.
Nach Wakefield hat niemand auch nur annähernd einen Zusammenhang zwischen MMR-Impfungen und Autismus herstellen können. Man könnte zynisch vermuten: Weil die finanziellen Mittel zu gering waren? 😉
Mal im Ernst: Autismus ist insbesondere was die Entstehung angeht, auch für die Wissenschaft in vielerlei Hinsicht noch ein Rätsel. Eine skeptische Herangehensweise an dieses Thema ist somit geradezu Pflicht. Dass aber ein Zusammenhang mit der recht gut erforschten MMR-Impfung besteht, die Kinder immerhin vor potenziell tödlichen Krankheiten schützt, kann man inzwischen wohl nahezu ausschließen. Es sei denn, man will sich einem bestechlichen Lobbyisten anschließen, dem nur sein eigenes Portemonnaie wichtig ist.
Quellen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Andrew_Wakefield
https://de.wikipedia.org/wiki/MMR-Impfstoff#Der_Fall_Wakefield