Einzeln betrachtet (1) – Die Flagge bei der gefälschten Mondlandung
|Die Serie „Einzeln betrachtet“ widmet sich kleinen Teilaspekten von Verschwörungstheorien und anderen irrationalen Glaubenssystemen. Da die Gesamtkonstrukte oft groß und unübersichtlich sind, bleibt oft keine Möglichkeit, jedes Argument zu prüfen, jeden Punkt auf seine Glaubwürdigkeit hin zu untersuchen. Genau das soll hier passieren, ohne den ganzen Ballast an Ideologie und Querverweisen.
Den Anfang macht heute ein sehr prominentes Argument derjenigen, die die Echtheit der Mondlandung bestreiten:
Die auf dem Mond aufgestellte US-Flagge weht auf Filmaufnahmen. Da es auf dem Mond keine Atmosphäre und somit keinen Wind gibt, ist das ein Beweis, dass die Szenen auf der Erde gedreht wurden!
Die Auflösung dieses Problems ist so simpel wie nur denkbar: Die Flagge hat nicht „geweht“. Die auf Filmaufnahmen zu sehenden Bewegungen sind Folgen der Bewegungen, die durch das Einschlagen des Flaggenmastes und spätere Berührungen zustandegekommen sind. Gerade die nicht vorhandene Atmosphäre hat dann dafür gesorgt, dass die Flagge sich länger bewegte, als sie das unter dem Einfluss der Luftreibung auf der Erde getan hätte. So wirklich nach Wind sah das allerdings auch nicht aus …
Auf späteren Aufnahmen ist diese Bewegung völlig abgeklungen und die Flagge hängt unbewegt da. Was allerdings anzumerken ist: Auf Standbildern sieht es durchaus ein wenig so aus, als würde die Flagge wehen, aber das liegt daran, dass sie ja eben ganz bewusst so gestaltet wurde, dass sie auf den Fotos einer majestätisch im Wind flatternden Fahne entspricht. Zu guter Letzt bleibt dann Ockham’s Razor:
Was ist wohl wahrscheinlicher?
Erstens: Dass während eines ideologisch aufgeladenen Megaprojektes wie einem Filmdreh, um die ganze Menschheit zu veraschen, vergessen wurde, dass auf dem Mond kein Wind existiert, der Ventilator deswegen angelassen wurde und nun ein Haufen von Leuten mit 7.-Klasse-Physikwissen alles auffliegen lässt?
Oder zweitens: Dass während eines ideologisch aufgeladenen Megaprojektes wie der ersten Landung von Menschen auf einem fremden Himmelskörper über die ästhetische Problematik mit der im Fernsehen sichtbaren Landesflagge von Profis ernsthaft nachgedacht wurde und die Flagge entsprechend der gewollten Wirkung präpariert wurde?
Quellen:
http://www.uni-protokolle.de/Lexikon/Mondlandungsl%FCge.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Verschw%C3%B6rungstheorien_zur_Mondlandung#Die_wehende_Flagge
http://www.history.nasa.gov/alsj/a11/a11v.1100950.rm (Video-Datei)
Oder Möglichkeit 3: die Querstange die die Fahne oben halten sollte ließ sich nicht ganz auzziehen – dadurch war das Tuch nicht komplett gespannt. Im Nachhinein stellte sich dann das als dramaturgischer Glücksgriff heraus (wehende Fahne) und spätere Missionen verzichteten darauf den Haltearm komplett auszuziehen (wegen der Optik und als Hommage and Apollo 11).
Die Amis werden sich auf jeden Fall Gedanken darüber gemacht haben, ihre Fahne angemessen zu präsentieren.
– der kalte Krieg war im vollen Gange und die Amis haben das Rennen um den Mond gewonnen
– die waagerechte Stange, die recht deutlich zu erkennen ist, hilft dabei, die Fahne angemessen zu präsentieren
– und es gibt ein Bundesgesetz, dass es verbietet, die Fahne zu „dippen“. Wobei damit das Verbeugen der Fahne gemeint ist, was hier nicht der Fall ist (sie steht ja senkrecht), aber zeigt, wie verdammt wichtig den Amis ihre Fahne ist. (https://usaerklaert.wordpress.com/2010/06/19/neue-flaggenprobleme-zur-wm-das-aufrechte-sternenbanner/)